Im Regierungsbezirk Schwaben bestanden bislang keine spezialisierten Betreuungs-
einrichtungen für blinde und sehbehinderte Senioren. Das Dominikus-Ringeisenwerk und der Markt Pfaffenhausen erkannten hier Handlungsbedarf und entwickelten ein Konzept für eine integrative Betreuungseinrichtung.
Sie bauten das ehemalige Krankenhausgebäude in Pfaffenhausen um, das nun die bis dahin bestehende Versorgungslücke bzgl. der Betreuung blinder und sehbehinderter Personen im Alter schließt. Dem bayerischen Blindenbund zufolge haben nun diese Senioren die Möglichkeit, ihren Lebensabend in einer speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Umgebung zu verbringen.
Neben den Pflegeplätzen wurden auch Einheiten für betreutes Wohnen für sowohl sehbehinderte als auch sehende Senioren geschaffen, die den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen der einzelnen Personen entgegenkommen.
Durch die lange Tadition des Zusammenlebens - das Dominikus-Ringeisenwerk betreut bereits seit über 100 Jahren mehrfach behinderte Personen in Pfaffenhausen - besteht in der Gemeinde eine positive Grundeinstellung gegenüber diesem Personenkreis und Berührungsängste kennt man nicht.
Dies wird mit der Integrativen Betreuungseinrichtung weiter gefördert: dem Katholischen Frauenbund wurden im Untergeschoss des ehemaligen Krankenhauses Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, so dass sich die engagierten Frauen unmittelbar in die Betreuung der Senioren einbringen können. Ehrenamtlich betreiben sie an den Wochenenden auch das in die Betreuungseinrichtung integrierte Café.
Und auch die nahegelegene Hauptschule und der Kindergarten sind mit eingebunden: Schulprojekte und Besuche fördern das Verständnis zwischen den Generationen sowie zwischen Sehenden und Sehbehinderten.
Zur Unterstützung dieses vorbildhaften Zusammenlebens wurden die gemeinschaftlich genutzten Räume mit Hilfe von LEADER+-Mitteln ausgebaut.
Integrative Betreuungseinrichtung für blinde und sehende Senioren Pfaffenhausen
