Kurzinfo
Träger: Ambulante Krankenpflege Unterallgäu GmbH
Gesamtkosten: 82.817 €
Fördersumme: 28.623 €
Status: in Umsetzung
Kooperationsprojekt: nein
Bezug zur LES
EZ 3: Bedarfsgerechte Gestaltung des demographischen Wandels
HZ 2: Schaffung und Vernetzung von bedarfsgerechten Wohn- und Versorgungsangeboten
HZ 3: Verbesserung der Perspektiven für Bürgerschaftliches Engagement
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Mit dem Pflegereport 2030 hat die Bertelsmann Stiftung eine Analyse des steigenden Pflegebedarfs vorgelegt. Dieser macht deutlich, dass in Zukunft bundesweit eine deutliche Versorgungslücke in der Pflege entstehen wird - die Zahl der Pflegebedürftigen also größer ist als die Zahl der Menschen, die in der Pflege arbeiten. Diese Entwicklung macht auch vor dem Landkreis Unterallgäu nicht Halt. So ist in den nächsten Jahren mit einer starken Zunahme der Altersgruppe 65 plus zu rechnen. Dadurch wird logischerweise auch die Zahl der Menschen mit Pflegegrad und Unterstützungbedarf im Laufe der Jahre deutlich zunehmen. In Verbindung mit der vorhandenen Versorgungslücke liegt es nahe, dass sich die Pflege in Zukunft nicht mehr ausschließlich von professionellen Kräften leisten lässt. Diese Herausforderung lässt sich allerdings durch eine Umsetzung des Grundsatzes "ambulant vor stationär" lösen. Dies bedeutet, dass es für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen im eigenen Haushalt weiterhin professionelle ambulante Pflegeleistungen geben wird, die durch geschulte ehrenamtliche Helfer bei der Betreuung und Begleitung sowie durch nachbarschaftliche Hilfe und ausreichender Unterstützung im Bereich Hauswirtschaft ergänzt wird.
Ziele und Maßnahmen
An diesem Ansatz setzt die Ambulante Krankenpflege Unterallgäu gGmbH an. Sie wird im Landkreis Unterallgäu ein Dienstleistungszentrum aufbauen, das pflegebedürftige Personen ab Pflegegrad 1 im eigenen Haushalt betreut. So werden hauswirtschaftliche Dienstleistungen angeboten, die gleichzeitig auch auf den Bedarf nach wertschätzender Kommunikation eingehen und die Hausarbeit z.B. gemeinsam mit den hilfsbedürftigen Personen erledigen. Die Aufgaben sollen dabei sowohl von Ehrenamtlichen als auch von professionellen Pflegekräften übernommen werden.
Um das Dienstleistungzentrum aufbauen zu können, bedarf es einer hauptamtlichen Kraft zur Koordinierung des Zentrums.
Aufgaben der Fachkraft sind unter anderem:
- Gewinnung von Ehrenamtlichen
- Aufbau eines landkreisweiten Angebots
- Schulung, Fortbildung, Einweisung, Beratung und Unterstützung der Ehrenamtlichen in schwierigen Situationen
- Erstbesuch in neuen Haushalten
Ziel des Dienstleistungszentrums ist es, hilfsbedürftigen Personen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Darüber hinaus soll ein neues Ehrenamt geschaffen, professionalisiert und nachhaltig begleitet und die Versorgungslücke durch den Grundsatz "ambulant vor stationär" verringert werden.
Informationen zum Dienstleistungszentrum in Erkheim finden Sie unter https://www.erkheim.de/de/rathaus-verwaltung/gemeindliche-einrichtungen/dienstleistungszentrum-fuer-haushaltsnahe-angebote